Das erste Stück “Oz” ist eine Gemeinschaftskompositionen aller Bandmitglieder und so hört es sich auch ein. Als ob jeder seinen musikalischen Senf dazu geben musste und heraus kam eine lebhafte Nummer, in der es überall wabert und puckert. Ein Improvisations-Jam.
“Tortoise & The Hare” ist da schon anders gestrickt. Eine komplexe Melodie, die zwischen den verschiedenen “Stimmungen” hin und her wandert. Aus “Dur” wird “Moll” und “Vermindert” mischt sich ungezügelt dazu. Die Musik der Gruppe ist stark abhängig davon, was Marc Russo am Saxophone einfällt, weil er derjenige ist, der den Sänger oder einen Leadgitarristen ersetzen muss.
Und obwohl ich zunächst geschluckt hatte (eine Platte ohne Gitarristen), fällt es gar nicht ins Gewicht, weil die Musik durch vielseitige Arrangements lebendig ist und sogar in Balladen (wie in der von Jimmy Haslip für den ein Jahr zuvor verstorbenen Bassisten Jaco Pastorius geschriebenen Hommage “Galileo”) für Erheiterung des Musik-Gemüts sorgt. Das beste Stück auf Seite 1 ist abschliessend das funky “Foreign Correspondence”
Seite 2 beginnt mit einer freien, aber leider nur 5minütigen Improvisation. “Downtown” zeigt ansatzweise die Künste von Drummer William Kennedy, im ebenso starken und moodigen “Helix” darf dann Russell Ferrante mit einem Piano Solo glänzen. Doch die Produktion ist auch hier transparent genug, dass man keine Mühe hat, den anderen Instrumenten zu folgen und sich in deren hier “erzählte” musikalische Geschichten zu vertiefen.
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